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Schafzüchter

White Gum Wool


Mitten im Hochland Tasmaniens suchen eine Schafherde und ihre Hirtin in der weitläufigen Natur, in der sie sich befinden, einen Unterschlupf. Die Herde ist im Vergleich mit denen der benachbarten Wollfarmen klein, aber die geringe Anzahl an Schafen gleicht White Gum Wool voll und ganz durch die reichlichen Mengen an extrafeiner Wolle aus, die hier Jahr für Jahr produziert werden.

Eine traditionelle Schäferei hat in der modernen Wollproduktion oft keinen Platz mehr, aber Nan Bray sieht in ihr eine Möglichkeit, ihre neugefundene Leidenschaft mit Wissenschaft zu verbinden und sich letztendlich um ihre Schafe und auch um ihr wunderschönes Stück Land bestmöglich zu kümmern. Bray ist eigentlich Meereswissenschaftlerin und wusste nur wenig von der Schafzucht, als sie in den frühen 2000er Jahren nach Tasmanien zog. Da sie aber nicht nur einen Tapeten-, sondern auch einen Karrierewechsel anstrebte, kaufte sie ein Grundstück in Oatlands, Tasmanien. Nachdem sie verschiedene landwirtschaftliche Ansätze getestet hatte, fiel ihre Wahl auf eine kleine Herde feinwolliger Schafe der Rasse Saxon Merino. Bereut hat sie diese Entscheidung nie. Die Schafe auf White Gum Wool leben sorglos und im Einklang mit der Natur. Sie weiden hauptsächlich auf heimischen Weiden, wo sie die Pflanzen vorfinden, die sie brauchen, um gesund zu bleiben.

„Meine System der Wollproduktion beruht auf drei wichtigen Säulen: auf ausgezeichneten Nährstoffen, Ethik und Naturschutz sowie Sorge für das Wohl der Tiere“, erklärt Bray. „Diese Säulen spiegeln sich in der Artenvielfalt unseres Landes, in einer konservativen Beweidungsdichte und der Schäferei wider, wobei die Schäferei die ersten beiden Punkte miteinander verbindet. Als Schafzüchterin will ich mit meinen Entscheidungen nicht nur dem Land und den Tieren Respekt erweisen, sondern auch den Menschen, die all dies möglich machen.“

Bray ist in ihrem landwirtschaftlichen Ansatz, ein gesundes Gleichgewicht zwischen Artenvielfalt und Produktion zu bewahren, sehr beeinflusst von dem bekannten Naturschützer Aldo Leopold, der einmal Folgendes sagte: „Wenn das Land gut für den Besitzer ist und der Besitzer gut für sein Land, wenn es also beiden in dieser Partnerschaft besser geht, dann ist das Naturschutz. Wenn es einem von beiden schlechter geht, ist das kein Naturschutz.“ Da Bray keine Herbizide, Düngemittel, Pestizide oder Fungizide verwendet, geht es dem Land und den Tieren, die auf ihm leben, auf völlig natürliche Art und Weise gut.

Bray versteht unter der Sorge für das Wohl ihrer Tiere mehr als nur die Befriedigung ihrer Grundbedürfnisse nach Nahrung, Unterschlupf und Gesundheit. Man muss sich vielmehr auch die Zeit nehmen und die Mühe machen, die Sozialstruktur in der Herde zu verstehen und zu managen, die Bray zufolge sehr ausgeprägt ist. Jede neue Generation lernt von den Müttern, welche Pflanzen nahrhaft und gut sind.

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„Die Schäferei ist die wichtigste Strategie, die ich anwende, um die Schafe grasen zu lassen, ihnen eine gute Auswahl an Nährstoffen zu bieten und gleichzeitig die Artenvielfalt im System zu erhalten. Ich verlasse mich auf eine konservative Beweidungsdichte, damit ich angesichts der von Jahr zu Jahr extrem schwankenden Niederschlagsmengen in diesem Teil der Welt immer genug Futter für die Tiere habe. Meine grundlegende Strategie ist es, einen niedrigen Beweidungsdruck zu bewahren, selbst in guten Zeiten. Damit das Ökosystem gut funktioniert, braucht man Artenvielfalt und für Artenvielfalt braucht man ein reiches Nahrungsangebot (ansonsten würden die Tiere die gesamte Artenvielfalt einfach auffressen). Dieses reiche Nahrungsangebot erfordert eine strenge, aber hochvariable Beschränkung des Beweidungsdrucks.“

Auf der Farm gibt es auch jede Menge wilder Tiere, die auf den 1000 Morgen heimischer Flora Zuflucht suchen. Heimische Vögel, Bienen, Wallabys, Nasenbeutler, Beutelmarder und Ameisenigel sind nur einige der Tiere, die auf White Gum Wool leben. Dieser Erfolg ist vor allem Brays Engagement geschuldet, ein natürliches und gesundes Ökosystem zu erhalten. „Wenn ich sehe, wie eine Schar schwarzer Schwäne in meinen Feuchtgebieten großgezogen wird und wie die Schwäne dann schließlich fliegen lernen, macht mich das so glücklich. Gleichzeitig bin ich aber auch traurig, wenn ich sehe, wie die Vögel dann davonziehen. Zwergadler, in Familien von bis zu fünf, folgen mir über die Farm. Sie spielen hoch oben in der Luft und gleiten dann tief hinunter, um mit ihren Flügelspitzen die Baumkronen zu streifen. Beim Schafehüten bin ich drei bis vier Tage pro Woche draußen in der Natur. Da ich zu Fuß arbeite, habe ich ganz viel Gelegenheit, die Wildtiere auf der Farm zu beobachten und zu fotografieren. Abgesehen davon, dass die Wildtiere auch ein hilfreicher Indikator für die Artenvielfalt auf der Farm sind, machen die Tiere meine Arbeit als Schäferin auch zu einer echten Freude.“

Was Brays ganzheitlichen Ansatz noch wertvoller macht, ist ihre superfeine Merinowolle – bis zu 3000 Kilogramm pro Jahr. Diese wird zu einem flauschig weichem und trotzdem starken Garn verwoben, das es weltweit im Fachhandel oder online zu kaufen gibt. Strickerinnen auf der ganzen Welt lieben dieses Garn. White-Gum-Wolle ist durchschnittlich 16 bis 18 Mikron dick und das daraus gesponnene Garn ist in seiner Feinheit einmalig. Oft werden aus ihm Luxusstoffe für hochwertige und teure Anzüge gewoben. „Während des gesamten Spinnprozesses bleibt die Faser in meinem Besitz, sodass Sie sicher sein können, dass das Garn, das Sie kaufen, auch von meinen Schafen kommt.“ Die Farben des fertigen Garns sind von der Landschaft Tasmaniens inspiriert, was das Garn zu einem echten Farm-to-Fashion-Produkt macht.